Filmforum

Mit dem bundesweit einzigartigen Modell eines die Stadtgrenzen übergreifenden Forums bespielen seit 2006 insgesamt neun Partner das Kino im Museum Ludwig.

Als Gründungsmitglieder des Filmforums hat das gesamte breite Spektrum von Filmförderern und -produzenten, Filmschaffenden, -vermittelnden und Cineasten zur Kooperation zusammengefunden. Zu ihnen gehören die Filmstiftung NRW, die SK Stiftung Kultur, der Westdeutsche Rundfunk (WDR), die ifs internationale filmschule köln, der film & fernseh produzentenverband nrw e.v. die KölnMusik GmbH, sowie der Verbund der freien Filmszene „KinoAktiv" und das Museum Ludwig/Stadt Köln. Zahlreiche thematische Programmreihen, Filmfestivals und Premieren sowie Vorträge und Diskussionen haben im Filmforum einen Aufführungsort gefunden. Alle Veranstaltungen werden inhaltlich und finanziell von den einzelnen Partnern selbst verantwortet. Gemeinsam ist es gelungen, das Filmforum als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur zu etablieren und damit eine Lücke in der Kölner Kinolandschaft zu füllen.

Weitere Infos zu diesem und allen anderen Programmen unter www.filmforumnrw.de

Eintrittskarten für alle Veranstaltungen sind an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellungen sind nicht möglich. Für Hörgeschädigte bietet das Filmforum Induktionsschleifen an. Das Filmforum ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Filmforum im Museum Ludwig

Eingang auf der Rückseite des Museum Ludwig
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
E-Mail: infofilmforumnrw.de

Kommende Termine

USA 1961, 108‘, R: Billy Wilder

Berlin 1961, kurz vor Mauerbau: C.R. MacNamara, Direktor des Coca
Cola V ertriebs in West Berlin, hofft auf den Karrieresprung nach London dazu will er künftig auch hinter den Eisernen Vorhang verkaufen. Sein Chef aber will keine Geschäfte mit den Kommunisten machen, stattdessen soll MacNamara seine Tochter Scarlett während e ines Berlin Aufenthalts betreuen. Zunächst scheint alles friedlich zu verlaufen, doch die amüsierfreudige Scarlett verbringt ihre Nächte nicht im Haus der MacNamaras. Sie verschwindet ausgerechnet als ihre Eltern ihren Besuch ankündigen und taucht frisch verheiratet mit dem linientreuen Jungkommunisten Otto Ludwig Piffl aus Ost Berlin wieder auf. Um seinen Job nicht zu verlieren, zettelt MacNamara verschiedene Intrigen zur Annullierung der Ehe an und versucht schließlich, Piffl in einen standesgemäß kapital istischen Schwiegersohn zu verwandeln. Die temporeich montierte Screwball Komödie von Billy Wilder vor dem Hintergrund des Ost
WestKonflikts wurde erst mit ihrer zweiten Kinoau swertung in den 1980er Jahren zum Kultklassiker über den Kalten Krieg der Bau der Mauer hatte nicht nur das Filmteam überrascht, sondern zum Filmstart auch das Lachen über die politischen Hintergründe zum Politikum gemacht. So wurde der an Zitaten und Anspielungen reiche Film zunächst trotz seiner Qualitäten und ungeachtet seiner berühmten
Macher in den USA nur spärlich für die Oscars und Golden Globes nominiert, der K assenerfolg blieb
zunächst aus. Für Editor Daniel Mandell, der bereits seit 1924 erfolgreich Filme montierte, war „Eins,
zwei, drei“ die dritte Zusammenarbeit mit Billy Wilder: Für dessen „Zeugin der Anklage“ war er für den
Oscar nominiert, für den Schnitt von „D as Appartement“ mit seinem insgesamt dritten Oscar prämiert
worden. Bis zu seinem Ruhestand 1966 arbeitete Mandell ausschließlich mit Wilder zusammen, drei
weitere gemeinsame Filme entstanden. Fritz Busse ist Editor erfolgreicher und vielfach prämierter Kinodokumentarfilme, Spielfilme und Serien gleichermaßen und war mit seinen Montagearbeiten mehrfach für den Deutschen Kamerapreis („Am Ende des Tunnels“, „Die Luftbrücke“) nomin iert. Mit der Komödie beschäftigte er sich zuletzt vor allem dokumentarisch: 2023 montierte er den Dokumentarfilm zu Loriots 100stem Geburtstag, 2024 folgte der jüngst im Rahmen des Filmfestival Cologne uraufgeführte „Hape Kerkeling Total normal“.


Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln.


Anschließend Gespräch mit Editor Fritz Busse moderiert von Kyra Scheurer, Künstlerische Leiterin von Edimotion. Eintritt frei! Infos unter 0221-920188-231 oder info@filmschule.de

D 2024, 70‘, R: Leocadie Uyisenga

Der Film ist ein audiovisuelles Selbstportrait. Authentisch und unprätentiös erzählt die Filmemacherin von ihrer Ankunft in Monheim am Rhein. Da ist sie, die aus Ruanda stammt, schon einige Jahre in Europa unterwegs, hat in Spanien und Frankreich gelebt und verfolgt noch immer ihren Traum, als Filmschaffende hier Fuß zu fassen. Trotz aller Widerstände verwirklicht sie konsequent dieses Ziel – sie hat den Film konzipiert und produziert und lässt sich weder von allgegenwärtigen Vorurteilen noch von bürokratischen Hindernissen von ihrem Weg abbringen. ZWISCHEN SEIN UND NICHTSEIN ist ein sehr persönlicher Film, der mit der Bezeichnung „Dokumentarfilm“ nur unzureichend beschrieben ist. Leocadie Uyisenga: „Ich wurde immer wieder für unpassend erklärt. Deshalb habe ich mich für diesen Filmtitel entschieden“. In einem Interview sagt sie: „Wie weit dieser Weg war, hängt von der Größe der Steine ab, die mir auf dem Weg begegnet sind“.


Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin. In Kooperation mit FilmInitiativ Köln e.V.


Eintritt: 7,00 / 5 € erm., Geflüchtete haben freien Zutritt, Karten an der Kinokasse

Weitgehend unbekannt in der Öffentlichkeit existiert in Köln eine Filmsammlung, die hohen Wert auf die Qualität der enthaltenen Filme legt und einen weiten Überblick über das internationale Filmschaffen bietet. Seit Mitte der Fünfziger Jahre engagierte sich der Kölner Leo Schönecker nicht nur in Arbeitskreisen und Diskussionsrunden zu filmthematischen Fragen, sondern er begann, selbst Filme zu sammeln, vorzuführen und zu verleihen. Seine Sammlung wurde bis zu seinem Tod im Jahr 2013 beständig fortgeführt und erweitert. Unter Filmkennern und Kuratoren war die Sammlung bekannt, gerne griff man auf die Bestände dort zurück. Insgesamt enthält das Archiv rund 1.200 Filmtitel. Nun ist es an der Zeit, diese Kostbarkeit öffentlich vorzuzeigen.

Die Filme liegen sämtlich in analoger Form vor, meistens im Format 16mm, etliche im Format 35mm. In den Kinos hat unterdessen seit einigen Jahren die Digitalisierung Einzug gehalten. Eine Vorführung von „richtigem“ Zelluloid hat inzwischen Ereignischarakter. Bei der Vorführung von Zelluloid gibt es Artefakte, die jede Kopie einzigartig machen. Es sind diese Gebrauchsspuren wie Schmutzpartikel, Kratzer, Bildstandsbewegungen etc. In jede Filmkopie ist somit auch die Geschichte ihrer Aufführungen mit eingeschrieben. Auch diesen Aspekt wollen wir vorstellen und die Vor- und Nachteile digitaler und analoger Vorführungen sichtbar machen.

USA 1946, 85‘, 16mm, dt. Fassung, R: Archie Mayo

Marokko im Zweiten Weltkrieg: Im Hotel Casablanca haben Vertreter der deutschen Wehrmacht wertvolle, in Frankreich geraubte Kunstgegenstände deponiert. Graf Pfefferman alias Heinrich Stubel versucht nun mit Hilfe seiner Geliebten, diese außer Landes zu schaffen. Um Handlungsfreiheit zu haben, hat er schon diverse Hoteldirektoren ermorden lassen. Da seine wahre Identität aufzufliegen droht, kann er nicht verhindern, dass der dahergelaufene, angeberische Ronald Hühnerpuster (Groucho Marx) zum neuen Manager ernannt wird. Zusammen mit dem stummen Butler Rusty (Harpo Marx) und dem Kamel-Taxiunternehmer Corbaccio (Chico Marx) kommt Hühnerpuster schließlich hinter Stubels Machenschaften, die das Trio mit ihren unkonventionellen Methoden verhindern kann. In ihrem vorletzten gemeinsamen Film zeigen sich die Marx Brothers noch einmal in Hochform mit ihrem scharfzüngigen Witz und den rasanten Musik- und Slapstick-Einlagen.
Anlehnungen an den großen Kinoerfolg von 1942 „Casablanca“ mit Humprey Bogart und Ingrid Bergman versuchte das Hollywoodstudio Warner Brothers im Vorfeld zu verhindern.

Eine Veranstaltung von Edith Schönecker, Julia Schönecker Roth und Joachim Steinigeweg
Eintritt: 7,00 € / 6,00 € erm., Karten an der Kinokasse
Vorbestellung: joachim.steinigeweg@email.de

USA 1989,123 ’, DCP, OmU · R: Peter Weir

Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung gelten als zentrale Werte der autoritär geführten Welton-Academy, bis der neue Englischlehrer John Keating das Klassenzimmer betritt und seine Schüler dazu ermutigt, ihren eigenen Vers zum Leben beizutragen. Inspiriert von ihm treffen sich einige seiner Zöglinge fortan in einer geheimen Höhle, um Gedichte, Musik und Pubertätsnöte miteinander zu teilen. Selten fanden Lehrer, Schüler und Stoff so innig zueinander wie in dieser romantischidealisierenden Ode an die Kraft der Poesie, des freien Denkens
und der Freundschaft.

Eintritt: 7,50€ / 6,50 € erm., Tickets nur an der Abendkasse. Geflüchtete haben freien
Weitere Infos: www.filmforumnrw.de

USA 2023, 133 ’, DCP, OmU · R: Alexander Payne

Als angekündigten Überraschungsfilm und krönenden Abschluss der diesjährigen Filmreihe zeigt das Filmforum diese mit Preisen ausgezeichnete Tragikomödie, die anmutet den Siebzigerjahren entsprungenen zu sein. Im Zentrum der Handlung stehen ein Professor, eine Chefköchin und ein Schüler, die gezwungenermaßen die Weihnachtsferien zusammen im Internat verbringen müssen.
Der Film besticht durch exzellente Darsteller*innen, schwarzen Humor, viel Herz und einer Optik, die an den DER CLUB ER TOTEN DICHTER erinnert, ohne dessen Pathos zu teilen.

Eintritt: 7,50€ / 6,50 € erm., Tickets nur an der Abendkasse. Geflüchtete haben freien
Weitere Infos: www.filmforumnrw.de

Am 21.12. – dem kürzesten Tag des Jahres – wird der kurze Film in ganz Deutschland in seiner ganzen Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude gefeiert. Initiiert von der AG Kurzfilm werden an diesem Tag Kinoleinwände und Fernsehprogramme, Galerien und Clubs, Häuserfassaden und Wohnzimmer, öffentliche Räume und Verkehrsmittel von kurzen Filmen erobert. Die ifs Internationale Filmschule Köln und die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) beteiligen sich in Zusammenarbeit mit dem KFFK/Kurzfilmfestival Köln wieder am bundesweiten Kurzfilmtag mit einem abwechslungsreichen Kurzfilmprogramm.



Moderation: Johannes Duncker (KFFK/Kurzfilmfestival Köln)
Die Filmemacher sind vor Ort und kommen zwischen den Filmen zu Wort. Mehr Infos zum Programm rechtzeitig unter www.filmschule.de und www.khm.de
Eintritt frei!