USA 1961, 108‘, R: Billy Wilder
Berlin 1961, kurz vor Mauerbau: C.R. MacNamara, Direktor des Coca
Cola V ertriebs in West Berlin, hofft auf den Karrieresprung nach London dazu will er künftig auch hinter den Eisernen Vorhang verkaufen. Sein Chef aber will keine Geschäfte mit den Kommunisten machen, stattdessen soll MacNamara seine Tochter Scarlett während e ines Berlin Aufenthalts betreuen. Zunächst scheint alles friedlich zu verlaufen, doch die amüsierfreudige Scarlett verbringt ihre Nächte nicht im Haus der MacNamaras. Sie verschwindet ausgerechnet als ihre Eltern ihren Besuch ankündigen und taucht frisch verheiratet mit dem linientreuen Jungkommunisten Otto Ludwig Piffl aus Ost Berlin wieder auf. Um seinen Job nicht zu verlieren, zettelt MacNamara verschiedene Intrigen zur Annullierung der Ehe an und versucht schließlich, Piffl in einen standesgemäß kapital istischen Schwiegersohn zu verwandeln. Die temporeich montierte Screwball Komödie von Billy Wilder vor dem Hintergrund des Ost
WestKonflikts wurde erst mit ihrer zweiten Kinoau swertung in den 1980er Jahren zum Kultklassiker über den Kalten Krieg der Bau der Mauer hatte nicht nur das Filmteam überrascht, sondern zum Filmstart auch das Lachen über die politischen Hintergründe zum Politikum gemacht. So wurde der an Zitaten und Anspielungen reiche Film zunächst trotz seiner Qualitäten und ungeachtet seiner berühmten
Macher in den USA nur spärlich für die Oscars und Golden Globes nominiert, der K assenerfolg blieb
zunächst aus. Für Editor Daniel Mandell, der bereits seit 1924 erfolgreich Filme montierte, war „Eins,
zwei, drei“ die dritte Zusammenarbeit mit Billy Wilder: Für dessen „Zeugin der Anklage“ war er für den
Oscar nominiert, für den Schnitt von „D as Appartement“ mit seinem insgesamt dritten Oscar prämiert
worden. Bis zu seinem Ruhestand 1966 arbeitete Mandell ausschließlich mit Wilder zusammen, drei
weitere gemeinsame Filme entstanden. Fritz Busse ist Editor erfolgreicher und vielfach prämierter Kinodokumentarfilme, Spielfilme und Serien gleichermaßen und war mit seinen Montagearbeiten mehrfach für den Deutschen Kamerapreis („Am Ende des Tunnels“, „Die Luftbrücke“) nomin iert. Mit der Komödie beschäftigte er sich zuletzt vor allem dokumentarisch: 2023 montierte er den Dokumentarfilm zu Loriots 100stem Geburtstag, 2024 folgte der jüngst im Rahmen des Filmfestival Cologne uraufgeführte „Hape Kerkeling Total normal“.
Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln.
Anschließend Gespräch mit Editor Fritz Busse moderiert von Kyra Scheurer, Künstlerische Leiterin von Edimotion. Eintritt frei! Infos unter 0221-920188-231 oder info@filmschule.de