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Programm 2025

Dieses Programm präsentieren wir Ihnen im Jahr 2025.

Ausstellung

Francis Alÿs – Kids Take Over

12. April – 3. August 2025

In der großangelegten Ausstellung stehen Kinder im Mittelpunkt. 30 Videoprojektionen der Children’s Games, in denen Francis Alÿs spielende Kinder aus der ganzen Welt zeigt, bilden den monumentalen Auftakt. Francis Alÿs (*1959 Antwerpen, lebt in Mexiko-Stadt) reist seit über 20 Jahren in so unterschiedliche Länder wie Kongo, Afghanistan, Hongkong, in die Schweiz, nach Alaska oder Kuba, um Kinder zu filmen, die draußen mit meist vor Ort gefundenen Materialien ins Spiel versunken sind. Teils entstammen diese Spiele langen Traditionen, teils sind sie spontan durch die Kinder in Reaktion auf ihre Umwelt erfunden.

Francis Alÿs hat sich entschieden, den größten Ausstellungsraum, den sogenannten hohen Saal, an die Kinder von Köln zu übergeben. 50 Schüler*innen, die wie die Kinder in den Filmen 8 bis 13 Jahre alt sind, kuratieren hier ein Kindermuseum und einen Spieleparcours.

Für die Ausstellung im Museum Ludwig wird Francis Alÿs exklusiv mit den Kölner Kindern einen Film realisieren, der als Teil der Reihe Children’s Games präsentiert wird und so die Verbindung von Alÿs' Projekt und dem Kindermuseum deutlich macht: Kids Take Over.

Kuratorinnen: Rita Kersting und Santi Grunewald

Street Photography
Lee Friedlander, Garry Winogrand, Joseph Rodríguez

3. Mai – 12. Oktober 2025

Präsentation im Fotoraum

Mit ihrem unverstellten Blick auf das alltägliche Leben im städtischen Raum brach die Street Photography in den 1940er Jahren mit traditionellen fotografischen Ansätzen. Statt inszenierter Posen ging es darum, jenen flüchtigen Augenblick einzufangen, in dem Licht, Komposition und Ereignis zu einer aussagekräftigen Geschichte verschmelzen. Die Präsentation zeigt Fotografien von Lee Friedlander, Garry Winogrand und Joseph Rodríguez, drei berühmten Protagonisten der Street Photography in den USA, die das Genre maßgeblich weiterentwickelt haben. Ikonische Fotografien aus den 1960er bis 1980er Jahren werden neben weniger bekannten Beispielen aus ihrem jeweiligen Werk präsentiert.

Kuratorin: Barbara Engelbach

Pauline Hafsia M’Barek
Artist Meets Archive. Internationale Photoszene Köln

17. Mai – 9. November 2025

Im Programm „Artist Meets Archive“ der Internationalen Photoszene Köln werden alle zwei Jahre Künstler*innen eingeladen, sich mit unterschiedlichen fotografischen Archiven und Sammlungen der Stadt zu beschäftigen. Für das Museum Ludwig entwickelt die Künstlerin Pauline¸ Hafsia M’barek (*1979, lebt und arbeitet in Brüssel und Köln) ein neues Projekt, das sich auf die Sammlung des Fotohistorikers Erich Stenger und das Agfa Werbearchiv stützt, die das Museum 2005 erwarb.

Im Zentrum von Pauline Hafsia M'bareks Interesse steht die chemisch-physikalische Beschaffenheit des fotografischen Bildes und sein Herstellungsprozess. Glas, Silber, Kupfer, Baumwolle, Gelatine und Salz bilden unter anderem die instabilen, komplexen Bildschichten analoger Fotografien. Ihre empfindlichen Oberflächen enthüllen im Laufe der Zeit in Form von Ausbleichungen, Flecken oder Aussilberungen immer auch die Spuren des Aufzeichnungsvorgangs und seiner materiellen Bedingungen. Pauline Hafsia M’bareks Augenmerk liegt daher auf der Anfälligkeit von fotografischen Archiven und den Fragen ihrer Ausstellbarkeit, müssen sie doch von äußeren Einflüssen abgeschirmt werden, um sie dauerhaft zu konservieren.

Kuratorin: Barbara Engelbach

Ausstellung

Fünf Freunde
John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly

3. Oktober 2025 – 11. Januar 2026

Die Ausstellung Fünf Freunde: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly erzählt die Geschichte eines einflussreichen, aber oft übersehenen Netzwerks von fünf erfolgreichen und bekannten Künstlern. Während die Künstler einzeln große Anerkennung erfahren haben, sind ihre starken gegenseitigen Einflüsse, ihre freundschaftlichen, künstlerischen und romantischen Beziehungen, bisher weitgehend übersehen und unerforscht geblieben.

Sowohl individuell als auch gemeinsam haben die Künstler wichtige Rollen in der Nachkriegskunst gespielt und mit ihrer interdisziplinären Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur Geschichte der Kunst, der Musik und des Tanzes geleistet. Bis heute prägen sie Generationen von Künstler*innen. In der Konzentration auf das Zusammenspiel der fünf Künstler reflektiert die Ausstellung auch, was es bedeutete, in den 1950er Jahren ein schwuler Künstler zu sein und wirft so ein neues Licht auf die Dynamik der Nachkriegskunst in den USA und darüber hinaus.

Der theoretische Einfluss von John Cage auf Rauschenberg und Twombly, die Bühnenbilder von Johns und Rauschenberg für die Merce Cunningham Dance Company oder die interpiktoralen Dialoge zwischen Twombly, Rauschenberg und Johns werden nun erstmals Gegenstand einer groß angelegten Ausstellung. Die performative und kollaborative Dimension ihrer Praktiken zeugt von ihrer gemeinsamen kulturellen Vision einer nicht-hierarchischen, multipolaren und antiimperialistischen Gesellschaft.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst in München.

Kuratoren: Yilmaz Dziewior, Achim Hochdörfer mit Arthur Fink

Ausstellung

HIER UND JETZT im Museum Ludwig.
De/Collecting Memories

6. Dezember 2025 – 10. Mai 2026

Im Jahr 1890 erklärte das amerikanische Volkszählungsamt die USA als vollständig erschlossen und besiedelt. Zuvor waren Indigene Völker ihrer Gebiete beraubt, Eisenbahnstrecken in alle Teile des Landes gebaut und die ersten Nationalparks eingerichtet worden. Im selben Jahrzehnt erschienen mit den ersten Souvenir-Postkarten auch die ersten Farbfotografien aus den USA. Mithilfe der jungen Technik des Fotochroms wurden Schwarzweißnegative nachträglich eingefärbt, massenhaft reproduziert und entlang der neuen Reiserouten vermarktet: New York und Yellowstone, Florida und Chicago – bis zu sieben Millionen Postkarten verließen pro Jahr die Druckmaschinen und formten ein Bild von Amerika, das mehr ausschloss als es erzählte.

De/Collecting Memories setzt da an, wo die Postkartenmotive enden, bei dem was sie aussparen und ausblenden. Die vermeintlich unberührte Natur in den bunten Bildern war Lebens- und Kulturraum der Indigenen, lange bevor weiße Menschen sie touristisch erschlossen und besiedelten und damit bestimmten, welche Geschichten erzählt wurden. Die Ausstellung bringt Bestände aus der Fotografischen Sammlung des Museums mit der Arbeit Sky Dances Light von 2024, einer Installation von Wolken aus Blechschellen, der US-amerikanischen Indigenen Künstlerin Marie Watt (geboren 1967 in Seattle, Washington) zusammen.

Kuratorinnen: Miriam Szwast und Santi Grunewald

Künstlerin Evelyn Taocheng Wang vor einem ihrer Kunstwerke

Wolfgang-Hahn-Preis 2025. Evelyn Taocheng Wang

8. November 2025 – 19. April 2026

Preisverleihung: 7. November 2025, 18:30h, Eintritt frei

Evelyn Taocheng Wang (geb. 1981 in Chengdu, China) wird mit dem 31. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet.

In ihren Zeichnungen, Bildern, Videoarbeiten, Installationen und Performances verbindet Wang persönliche Erinnerungen und Fantasien mit allgemeingültigen Themen wie Identität, Authentizität und ethnischer Zugehörigkeit. Ihr Werk ist beeinflusst durch traditionelle chinesische genauso wie durch westliche moderne und zeitgenössische Kunst. Auch Inhalte aus klassischen Märchen, zur Kolonialgeschichte und zur Queer Theory greift sie auf. Evelyn Taocheng Wangs vielschichtige und oft paradoxe Erzählungen bringen kategorische Vorstellungen für Wahrnehmung und Bewertungen anregend ins Wanken.

Kurator: Yilmaz Dziewior

Smile!
Wie das Lächeln in die Fotografie kam

1. November 2025 – 22. März 2026

Präsentation im Fotoraum

Auf alten Porträtfotografien blicken Menschen oft sehr ernst in die Kamera. Ihre Mienen wirken aus heutiger Sicht, wo das Lächeln aus der Fotografie kaum wegzudenken ist, seltsam versteinert. Wie ist es zu diesem Wandel gekommen? Liegt es wirklich nur an der besseren Zahnpflege? Oder spielt die Werbung mit ihren Glücksversprechen vielleicht eine Rolle darin? Diesen Fragen will die Präsentation im Fotoraum rückblickend nachgehen, um zu verstehen, weshalb unsere „Fotografiegesichter“ sich im Laufe der Zeit verändert haben.

Kuratorin: Miriam Szwast