Klangbilder im Kunstmuseum
Klar, Kunstwerke kann man ansehen. Kann man sie auch hören? Wie könnten sie klingen? Diese Frage stellen sich Schüler*innen verschiedener Grundschulen und finden es gemeinsam mit dem Dirigenten, Musikpädagogen und Klangkünstler Peter Wolf in der Schule und im Museum Ludwig vor der Kunst heraus. Das Projekt findet im Rahmen der Initiative „Museum macht stark“ statt und wird durch den Deutschen Museumsbund gefördert.
Peter Wolf arbeitet dabei mit einem Klangkoffer voller Klang- und Geräuscherzeuger, die keine musikalischen oder instrumentalen Vorkenntnisse erfordern. Das Projekt beginnt im Outreach bei den Kindern im Offenen Ganztag in ihrer vertrauten Umgebung. Dort werden gemeinsam die verborgenen Sounds des Koffers erforscht. Diese basale Klangerforschung beinhaltet das Erkennen, Benennen und Unterscheiden von Klängen sowie die Erprobung verschiedener Spielweisen.
Ziel ist es, bei den darauffolgenden Museumsbesuchen Kunstwerke kennenzulernen und eine Vorstellung davon zu bekommen, wie Bilder in Klänge übersetzt werden können. Peter Wolf ermöglicht den Kindern ihrer Fantasie und ihren Assoziationen vor den Kunstwerken freien Lauf zu lassen, bevor er ihnen in der Sammlung Wissenswertes über ausgewählte Kunstwerke und die Künstler*innen erzählt.
Im performativen Lab, im Bereich der Gegenwartskunst des Museums, liegen die Instrumente des Klangkoffers schon bereit, wenn die Kinder mit den Eindrücken der Kunstwerke aus dem Museum dorthin kommen. Spielerisch-experimentell wird herausgefunden, welche Klänge oder Geräusche zu den Eigenschaften von den zuvor gesehenen Kunstwerken passen.
Beim weiteren Museumsbesuch wird mit den Instrumenten im Performance-Lab und vor den Originalen in der Sammlung geprobt. Mit Peter Wolf als Dirigenten sind die Kinder inzwischen zu einem „Horchester“ zusammengewachsen und erleben die Atmosphäre des Museums zum ersten Mal als junge Klangkünstler*innen, die in den Ausstellungsräumen zu einem Kunstwerk mit Klängen malen. Die klangliche Wirkung wird gemeinsam überprüft und gegebenenfalls korrigiert oder ergänzt.
Der letzte Museumsbesuch an einem Wochenende steht ganz im Zeichen der Zusammenführung der beiden Grundschul-Gruppen zu einem gemeinsamen Abschlusskonzert, zu dem Familienangehörige der Kinder eingeladen sind. Nach einer Generalprobe im Performance-Lab findet es in der ständigen Ausstellung statt, bei dem neben den Familien auch Zufallspublikum anwesend ist.
Das Projekt läuft noch bis zum 31.7.2025
Gut zu wissen
Interessierte Schulklassen (Klassenstufe 2-4, maximal 30 Schüler*innen) können einen zweistündigen Klangmalerei-Workshop über den Museumsdienst Köln buchen: Den Workshop finden Sie hier.