Werner Mantz. Architekturen und Menschen
Werner MantzArchitekturen und Menschen
14. Oktober 2017 – 21. Januar 2018
Eröffnung: Freitag, 13. Oktober 2017, 19 Uhr
Werner Mantz (1901–1983) ist als einer der prominenten Fotografen des Neuen Bauens im Köln der 1920er Jahre bekannt. Geboren und aufgewachsen in Köln, eröffnete er 1921 ein Fotoatelier und porträtierte zunächst prominente Intellektuelle, Künstler und Politiker. Ab 1926 erhielt er auch Aufträge als Architekturfotograf für Wilhelm Riphahn, Peter Franz Nöcker, Caspar Maria Grod und anderer Vertreter der architektonischen Avantgarde, die Konrad Adenauers Siedlungspolitik für ein modernes Köln umsetzten. Architekturzeitschriften wie Bauwelt, Die Form oder Bauwarte publizierten häufig seine Werke. In ihrer sachlichen, schwarzweißen Strenge wirken die menschenleeren Gebäude und Straßenzüge in Mantz‘ Bildern wie monumentale Kulissen der Moderne. Diese Bilder sind es, die Kölns architektonische Moderne über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machten.
1932 eröffnete Mantz in Maastricht ein zweites Atelier und siedelte 1938 ganz in die Niederlande über. In Maastricht kam er zurück zur Porträtfotografie und spezialisierte sich auf Kinderbildnisse. Er selbst empfand seine Porträts als gleichbedeutend zu seinen Architekturaufnahmen; ausgestellt wurden sie bislang nicht. Das Museum Ludwig führt diese beiden Aspekte seines Schaffens zusammen und ermöglicht es erstmals, Mantz‘ Werk in seiner historischen Breite und Diversität zu erfahren.
Was machte die Arbeit an der Ausstellung so spannend für die Kuratorin Miriam Halwani?
„Werner Mantz fotografierte in den 1920er-Jahren moderne Architektur und später ernst dreinblickende Kommunionskinder. So banal seine Themen auf den ersten Blick scheinen, so überrascht wurde ich während der Ausstellungsvorbereitungen von der Kühle und Unheimlichkeit, die seine Bilder ausstrahlen. Die Häuser, die er aufnahm, sind menschenleer, clean, fast virtuell. Die Menschen, die sich in den 1950er-Jahren in seinem Atelier porträtieren ließen, kennen wir nicht. Uns bleiben gewissermaßen nur Hüllen. Und gerade deshalb lassen sich die Bilder im Gedächtnis schlecht abschütteln. Wir können sie nicht mit einer Geschichte verknüpfen und gedanklich ad acta legen. Das war eine Erfahrung, die erst durch den Umgang mit den Bildern im Raum möglich wurde und mit der ich bei der anfänglichen Ausstellungsplanung nicht gerechnet hatte.“
Über die Ausstellung
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Nederlands Fotomuseum in Rotterdam, das den umfangreichen Bestand von Mantz’ Fotografien aus den Niederlanden bewahrt. Kuratoren: Miriam Halwani (Museum Ludwig) und Frits Gierstberg (Nederlands Fotomuseum).
Die Ausstellung wird großzügig unterstützt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Königreich der Niederlande, der GAG Immobilien AG, sowie der Werner Mantz Stiftung.
Die Ausstellung wird unterstützt von:
#museumludwig #MLxWM
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Herausgegeben von der Werner Mantz Foundation. 151 Abbildungen, dt./engl./nl. mit einem Gespräch zwischen Frits Gierstberg und Miriam Halwani zum Preis von 19,50 Euro.