Danh Võ
Ydob eht ni mraw si ti
1. August bis 25. Oktober 2015
Eröffnung: Freitag, 31. Juli, 19 Uhr
Der vietnamesische Künstler Danh Võ (*1975) zeigt in seiner speziell für das Museum Ludwig konzipierten Ausstellung sein wohl bekanntestes Langzeitprojekt We The People. Dabei handelt es sich um den getreuen Nachbau der Freiheitsstatue von New York im Maßstab 1:1. Insgesamt umfasst dieses Skulpturprojekt über 250 Einzelteile. Während die meisten Fragmente in der ganzen Welt verstreut in öffentlichen und privaten Sammlungen beheimatet sind, präsentiert das Museum Ludwig den mit sechs Metern Höhe bisher größten zusammengesetzten Teil der raumgreifenden Kupferskulptur.
Zudem setzt Danh Võ neue eigene Arbeiten mit ausgewählten Werken des US-amerikanischen Fotografen Peter Hujar in Dialog.
Der Titel der Ausstellung erweckt zunächst den Eindruck, er sei in einer außereuropäischen Sprache verfasst. Die Herkunft von Danh Võ könnte die Vermutung nahelegen, es handele sich um vietnamesische Wörter. Befasst man sich jedoch etwas genauer mit dem Schriftbild, gibt sich ein englischer Satz zu erkennen, der sich von hinten nach vorne als „it is warm in the body“ lesen lässt. Eine weitere Drehung erhält diese Aussage mit dem Wissen darüber, dass es sich hierbei um ein dämonisches Zitat aus dem legendären Horrorfilm Der Exorzist handelt.
In seinen Objekten, Installationen, Fotografien und Arbeiten auf Papier verbindet der in Kopenhagen aufgewachsene Danh Võ persönliche Erfahrungen seiner Kindheit in Vietnam, der Geschichte seiner Familie und ihrer Flucht nach Europa. Der Künstler knüpft daran Fragen des Kolonialismus, der Migration und der kulturellen Identität. Themen wie gleichgeschlechtliche Beziehungen und das Hinterfragen normierter Verhaltensweisen – sowohl in der Gesellschaft als auch im Kunstkontext – bilden rote Fäden in seinem Werk.
Aktuell ist Danh Võ mit zwei Ausstellungen in Venedig präsent: Er vertritt Dänemark auf der 56. Biennale und kuratierte die Ausstellung Slip of the Tongue in der Punta della Dogana. Große internationale Aufmerksamkeit erzielte er mit Einzelausstellungen in der Kunsthalle Basel, in Kassel, Chicago, Bregenz und Paris sowie durch seineTeilnahme an den Biennalen in Berlin, Gwangju und Singapur.
Kurator: Yilmaz Dziewior