Danh Vo, We The People, (Armpit), 2011-13
Kupfer, Maße variable, Installationsansicht, Museum Ludwig Köln
Photo: RBA Köln / Britta Schlier
© Danh Vo
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Danh Vo
Ydob eht ni mraw si ti

1. Au­gust bis 25. Ok­to­ber 2015

Eröff­nung: Fre­i­tag, 31. Juli, 19 Uhr

Der viet­name­sische Kün­stler Danh Vo (*1975) zeigt in sein­er speziell für das Mu­se­um Lud­wig konzipierten Ausstel­lung sein wohl bekan­n­testes Langzeit­pro­jekt We The Peo­ple. Dabei han­delt es sich um den ge­treuen Nach­bau der Frei­heitss­tat­ue von New York im Maßstab 1:1. Ins­ge­samt um­fasst die­s­es Skulp­tur­pro­jekt über 250 Einzel­teile. Während die meis­ten Frag­mente in der ganzen Welt ver­streut in öf­fentlichen und pri­vat­en Samm­lun­gen be­hei­matet sind, präsen­tiert das Mu­se­um Lud­wig den mit sechs Me­tern Höhe bish­er größten zusam­menge­set­zten Teil der raum­greifen­d­en Kupfer­skulp­tur.

Zu­dem set­zt Danh Vo neue ei­gene Ar­beit­en mit aus­gewähl­ten Werken des US-amerikanischen Fo­to­grafen Peter Hu­jar in Dia­log.

Der Ti­tel der Ausstel­lung er­weckt zunächst den Ein­druck, er sei in ein­er außereu­ropäischen Sprache ver­fasst. Die Herkunft von Danh Vo kön­nte die Ver­mu­tung na­hele­gen, es han­dele sich um viet­name­sische Wörter. Be­fasst man sich je­doch et­was ge­nauer mit dem Schrift­bild, gibt sich ein en­glisch­er Satz zu erken­nen, der sich von hin­ten nach vorne als „it is warm in the body“ le­sen lässt. Eine weitere Dre­hung er­hält diese Aus­sage mit dem Wis­sen darüber, dass es sich hier­bei um ein dä­monisch­es Zi­tat aus dem le­g­endären Hor­ror­film Der Ex­orzist han­delt.

In sei­nen Ob­jek­ten, In­s­tal­la­tio­nen, Fo­to­gra­fien und Ar­beit­en auf Pa­pi­er verbin­det der in Kopen­ha­gen aufgewach­sene Danh Vo per­sön­liche Er­fahrun­gen sein­er Kind­heit in Viet­nam, der Geschichte sein­er Fam­i­lie und ihr­er Flucht nach Eu­ro­pa. Der Kün­stler knüpft daran Fra­gen des Kolo­nial­is­mus, der Mi­gra­tion und der kul­turellen Iden­tität. The­men wie gleichgesch­lechtliche Bezie­hun­gen und das Hin­ter­fra­gen nor­miert­er Ver­hal­ten­sweisen – so­wohl in der Ge­sellschaft als auch im Kun­stkon­text – bil­den rote Fä­den in seinem Werk.

Aktuell ist Danh Vo mit zwei Ausstel­lun­gen in Venedig präsent: Er ver­tritt Däne­mark auf der 56. Bien­nale und ku­ratierte die Ausstel­lung Slip of the Tongue in der Pun­ta del­la Do­ga­na. Große in­ter­na­tio­nale Aufmerk­samkeit erzielte er mit Einze­lausstel­lun­gen in der Kun­sthalle Basel, in Kas­sel, Chica­go, Bre­genz und Paris sowie durch seineTeil­nahme an den Bien­nalen in Ber­lin, Gwangju und Sin­ga­pur.

Ku­ra­tor: Yil­maz Dziewior

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