Aus der Serie: Fotografen, Freundschaften und die einzigartige Sammlung Gruber
Renate Gruber erinnert sich:
#17 Hugo Erfurth
Die Sammlung L. Fritz und Renate Gruber legte 1977 den Grundstein für die Sammlung Fotografie am Museum Ludwig. Ikonen der Fotogeschichte von Man Ray, Cecil Beaton oder August Sander breiten darin das Panorama der Fotokunst des 20. Jahrhunderts auf. Einzigartig ist die Sammlung Gruber aber nicht nur wegen der Fotografien, einzigartig ist auch die Entstehungsgeschichte der Sammlung. So waren es langjährige Freundschaften zu den Fotografinnen und Fotografen, die zur Entstehung der Sammlung führten. Renate Gruber teilt hier ihre sehr persönlichen Erinnerungen an neunzehn Fotografen und eine Fotografin, die heute zu den bekanntesten des 20. Jahrhunderts zählen.
Hugo Erfurth (1874-1948) gilt als der bedeutendste Porträtfotograf seiner Zeit, oder wie Renate Gruber sagt: "In den 1930er Jahren galt er als Institution". Mit seinen Bildern gelang es ihm, den Charakter der dargestellten Person unvergleichlich einzufangen. Viele KünstlerInnen fanden sich in seinem Dresdener Atelier ein und ihre Porträts wurden so berühmt, wie die Dargestellten selbst. Ob Käthe Kollwitz, Hans Thoma, Otto Dix, Gerhart Hauptmann oder Oskar Kokoschka - Erfurths einzigartiger Blick und sein an der Neuen Sachlichkeit orientierter Fotografiestil waren wegweisend.