Aus der Serie: Fotografen, Freundschaften und die einzigartige Sammlung Gruber
Renate Gruber erinnert sich:
#08 Man Ray
Die Sammlung L. Fritz und Renate Gruber legte 1977 den Grundstein für die Sammlung Fotografie am Museum Ludwig. Ikonen der Fotogeschichte von Man Ray, Cecil Beaton oder August Sander breiten darin das Panorama der Fotokunst des 20. Jahrhunderts auf. Einzigartig ist die Sammlung Gruber aber nicht nur wegen der Fotografien, einzigartig ist auch die Entstehungsgeschichte der Sammlung. So waren es langjährige Freundschaften zu den Fotografinnen und Fotografen, die zur Entstehung der Sammlung führten. Renate Gruber teilt hier Ihre sehr persönlichen Erinnerungen an neunzehn Fotografen und eine Fotografin, die heute zu den bekanntesten des 20. Jahrhunderts zählen.
Seit 1911 arbeitete Man Ray (1890-1976) in New York als Maler und Bildhauer. Er gilt als einer der ersten abstrakten Maler der USA, der früh enge Kontakte mit der Avantgarde der europäischen Kunst suchte. Man Ray befasste sich seit 1915 mit der Fotografie, arbeitete als Filmemacher und Maler und wurde 1917 Mitbegründer der New Yorker Dada-Sektion. In Paris fand er ab 1921 Anschluss an die Surrealisten, nahm aber in der folgenden Zeit auch häufig kommerzielle Aufträge für Mode- und Porträtfotografien an. Zu Kriegsbeginn ging er in die USA zurück und kehrte erst 1951 nach Paris zurück. L. Fritz Gruber suchte und fand in den 1950er Jahren Kontakt zu Man Ray, mit dem er und seine Frau Renate bis zu dessen Tod eine langjährige Freundschaft pflegte.