Der Kun­sthis­torik­er spricht über die An­fänge der Pop Art in der un­mit­tel­baren Nachkriegszeit

Kun­st­Be­wusst: Wal­ter Grasskamp. 1947 - Paolozzi in Paris

1947 siedelte Ed­uar­do Paolozzi von Lon­don, wo er an der Slade School of Art studierte, für zwei Jahre nach Paris über. Hi­er ent­s­tan­den Col­la­gen und „Scrap­book­s“, die sich mit ein­er neuen Epoche der wes­teu­ropäischen Geschichte au­sei­nan­derset­zten – der Amerikanisierung der Kul­tur, jen­er „Zweit­en In­va­sion“ im Kiel­wass­er des „D-Day“ von 1944, welche die Me­di­en und All­t­agskul­tur ger­ade auch der Bun­des­re­pub­lik prä­gen sollte. Als er­ster Kün­stler kar­to­gra­phierte Paolozzi die neue nor­dat­lan­tische Bild­kul­tur der Waren­welt und Kon­sumver­sprechen und war damit der Pi­oni­er dessen, was erst Jahre später als eine neue Kun­strich­tung, eben als „Pop Art“, etiket­tiert wer­den sollte.

Prof. Dr. Wal­ter Grasskamp ist Kun­stkri­tik­er und –sozi­ologe. Er lehrt Kun­st­geschichte an der Akademie der bil­den­den Kün­ste München.