Über die Zusammenarbeit mit Heinrich Böll bei diversen Filmprojekten berichtet Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff aus Anlass der Präsentation „Die humane Kamera. Heinrich Böll und die Fotografie“ im Gespräch mit Miriam Halwani.
KunstBewusst-Gespräch mit Volker Schlöndorff und Dr. Miriam Halwani
Ein Jahr nach Erscheinen von Heinrich Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1974), verfilmen Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta die Geschichte der braven Blum, die, von der Boulevardpresse verfolgt, schließlich zur Mörderin wird. Heinrich Böll arbeitet am Drehbuch mit. Von den Zeitgenossen wurde Bölls Kritik am Boulevardjournalismus und dessen unabsehbare Folgen als klare Kritik an den Praktiken der BILD-Zeitung verstanden. Die Rechtsabteilung des Axel Springer Verlags sah sich veranlasst, die Produktionsfirma des Films aufzufordern, im Film keinen expliziten Zusammenhang zwischen der „von Böll erfundenen Geschichte“ und BILD herzustellen. Einzelne Einstellungen und Requisiten weisen dennoch unverkennbar auf das aktuelle Zeitgeschehen. Buch und Film greifen ein Thema auf, das – in Zeiten der „fake news“ – brisant bleibt: die Auswirkungen einer um Aufmerksamkeit heischenden Medien.
Über die Zusammenarbeit mit Heinrich Böll bei diesen und anderen Filmprojekten berichtet Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff aus Anlass der Präsentation „Die humane Kamera. Heinrich Böll und die Fotografie“ im Gespräch mit Miriam Halwani im Rahmen der Reihe "KunstBewusst". Die Veranstaltung fand am 24.10.2017 um 19h im Filmforum NRW, Kino im Museum Ludwig, statt. Gemeinsam veranstaltet von den Freunden des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig e.V. und der Fritz Thyssen Stiftung.