Anlässlich der Jubiläumsausstellung "Wir nennen es Ludwig" haben wir einige KünstlerInnen bei Ihren Vorbereitungen ins Atelier begleitet
Ateliergespräche: Ahmet Ögüt
Der Eingangsbereich der Ausstellung gleicht einem Schlachtfeld. Als hätten Aufständische alles, was auf den Straßen der Stadtnicht niet- und nagelfest ist, ins Museum geschleift, türmensich Autos, Reifen, Zäune und Gitter zum Barrikadenkampf auf. Auch vor den Gemälden des Museums haben die Revolutionärenicht Halt gemacht und sich unter anderem Werke von Oskar Kokoschka und Andy Warhol angeeignet, um den Angreifernden Zugang in die Museumsräume zu erschweren.
Mit der Installation Bakunin’s Barricade fragt der Künstler Ahmet Ögüt zum einen nach der Rolle der Kunst innerhalb deraktuellen, weltweiten gesellschaftlichen und politischen Konflikte. Zum anderen bezieht sich die Arbeit auf ein historisches Ereignis: Im Jahr 1849 tobten in Dresden die sogenannten Maiaufstände. Sie verfolgten das Ziel, König Friedrich August II. zu entmachten, um danach die Sächsische Republik zu gründen. Dabei schlug Michail Bakunin, ein Anführer der Revolution, vor, Gemälde aus den Dresdner Kunstsammlungen an den Barrikaden anzubringen,um den Truppen des Königs Einhalt zu gebieten.
Ebenfalls Teil von Bakunin’s Barricade ist ein rechtsgültiger Vertrag, in dem die Bereitschaft des potenziellen Käufers festgehalten wird, das Werk während politischer und sozialer Unruhenim Straßenkampf einzusetzen.