Filmforum

Mit dem bundesweit einzigartigen Modell eines die Stadtgrenzen übergreifenden Forums bespielen seit 2006 insgesamt neun Partner das Kino im Museum Ludwig.

Als Gründungsmitglieder des Filmforums hat das gesamte breite Spektrum von Filmförderern und -produzenten, Filmschaffenden, -vermittelnden und Cineasten zur Kooperation zusammengefunden. Zu ihnen gehören die Filmstiftung NRW, die SK Stiftung Kultur, der Westdeutsche Rundfunk (WDR), die ifs internationale filmschule köln, der film & fernseh produzentenverband nrw e.v. die KölnMusik GmbH, sowie der Verbund der freien Filmszene „KinoAktiv" und das Museum Ludwig/Stadt Köln. Zahlreiche thematische Programmreihen, Filmfestivals und Premieren sowie Vorträge und Diskussionen haben im Filmforum einen Aufführungsort gefunden. Alle Veranstaltungen werden inhaltlich und finanziell von den einzelnen Partnern selbst verantwortet. Gemeinsam ist es gelungen, das Filmforum als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur zu etablieren und damit eine Lücke in der Kölner Kinolandschaft zu füllen.

Weitere Infos zu diesem und allen anderen Programmen unter www.filmforumnrw.de

Eintrittskarten für alle Veranstaltungen sind an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellungen sind nicht möglich. Für Hörgeschädigte bietet das Filmforum Induktionsschleifen an. Das Filmforum ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Filmforum im Museum Ludwig

Eingang auf der Rückseite des Museum Ludwig
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln
E-Mail: infofilmforumnrw.de

Kommende Termine

Für: Erwachsene

Abel Selaocoe, ein Ausnahmekünstler dessen vitale Performance keine Genregrenzen kennt. Seine Solo-Auftritte unternehmen klanglich intensive Erkundungen der musikalischen Welten, die ihn inspirieren und antreiben und in die er bei seinem Spiel eintaucht. Selaocoes Nutzung erweiterter Spieltechniken und Loops schafft eine geschichtete Klangwelt aus Gesang und Cello, die die Grenzen des Cellos, seiner Spielweisen und Wahrnehmung, erweitert. Er sagt hierzu: „Mein musikalisches Ziel ist es, dieses Instrument, das ich seit frühester Kindheit auf klassische Art erlernt habe, mit meiner Herkunft zu verbinden. Die Kultur eines Streichinstruments wie dem Cello oder der Violine entwickelt sich bei diesen Ausflügen in unterschiedliche Kulturräume weiter.“


Eine Veranstaltung der KölnMusik GmbH
Eintritt: 34,00 €, Schüler & Studierende unter 29 Jahren: 12,00 €
Weitere Infos: www.koelner-philharmonie.de

Für: Erwachsene

Dokumentarfilm, D 2023, 90‘, Regie, Buch & Schnitt: Julia Charakter

Korntal, eine beschauliche Kleinstadt in Baden-Württemberg, wird zum Schauplatz einer der größten Missbrauchsskandale der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ab den 1950er Jahren wurden in den dortigen Heimen der pietistischen Brüdergemeinde hunderte Kinder missbraucht, sie mussten Zwangsarbeit, körperliche Züchtigung und sexualisierte Gewalt über sich ergehen lassen. 2013 wird der Skandal öffentlich. Bis heute haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder ihr Schweigen gebrochen, mehr als 80 Täter*innen konnten ermittelt werden. Die kleine Gemeinde Korntal reagiert zunächst mit Zweifel und Ablehnung auf die Vorwürfe. Viele Betroffene bezeichnen den Aufarbeitungsprozess als Missbrauch nach dem Missbrauch. Sie kämpfen weiter um Gehör, Anerkennung, Respekt und Würde.


Anschließend Filmgespräch mit Drehbuchautorin und Regisseurin Julia Charakter
Eine Veranstaltung der ifs Internationale Filmschule Köln, im Rahmen des Filmforums NRW e.V. – Infos unter 0221-920188-231 oder info@filmschule.de
Eintritt frei!

Für: Erwachsene

Dokumentarfilm 2019–22, R: Ritta Rask

Der Film war gedacht als Hommage zu Saariahos 70. Geburtstag, den sie dann letztlich nur um wenige Monate überleben sollte. So wurde er zu einer Art Vermächtnis, einem Nachruf, der die entscheidenden Stationen in der Entwicklung eines schüchternen kleinen Mädchens aus einem eher unmusikalischen Elternhaus in Helsinki zu einer der weltweit bedeutendsten Komponistinnen nachzeichnet. Freund:innen, Kolleg:innen und Weggefährt:innen kommen zu Wort, auch die Familie und natürlich sie selbst in ihren eigenwillig tastenden und doch präzisen und entschiedenen Stellungnahmen zu ihrer Musik. Dazu kommen exemplarische Ausschnitte aus einem beispiellosen Gesamtwerk. Den Titel „Echoes of the Universe“ darf man da wörtlich nehmen.



Eine Veranstaltung der KölnMusik GmbH
Eintritt frei!

Für: Erwachsene

Das Ensemble Modern widmet sich in der Konzertreihe „Wie frei ist die Kunst?“ mit Musik und Gesprächen dem Thema der Kunstfreiheit und deren Grenzen. Im letzten Teil der dreiteiligen Reihe geht es darum „Wie frei sind Komponist:innen?“. Es debattieren die Komponistin Brigitta Muntendorf und der Komponist Unai Urkola Etxabe im Gespräch mit Leonie Reineke darüber, inwieweit Künstler:innen persönliche Überzeugungen, politische Haltungen oder Einflüsse aus anderen Kulturen in ihre Arbeit
einbringen können. Die Mexikanerin Hilda Paredes beschäftigt sich in „Forbidden games“ (2019) mit Kindern, die ohne ihre Eltern in Gefängnissen an der Grenze zwischen Mexiko und den USA festgehalten werden. Der Italiener Carmine-Emanuele Cella thematisiert in „La mémoire de l’eau“ (2014) die Fragilität des Wassers und unseres Planeten. In „The heart’s ear“ (1997) nimmt die Australierin Liza Lim eine Melodie aus der islamischen Sufi-Musik als Ausgangspunkt.


Eine Veranstaltung der KölnMusik GmbH
Keine Pause – Eintritt frei! – Weitere Infos: www.koelner-philharmonie.de

Für: Erwachsene

D 1997, 92‘, dt. Fassung, R: Dietrich Schubert

Der Dokumentarfilm folgt den Flucht- und Lebenswegen der jüdischen Familie Finkelgruen und thematisiert die wenig bekannte Verfolgung von Juden durch die Nazis außerhalb Europas, die bis ins chinesische Shanghai reichte. Der Film liefert nicht nur bewegende Erinnerungen an die japanische Besatzung Shanghais und die Versuche von Gestapo-Funktionären, ihre asiatischen Verbündeten zur Vernichtung der dort lebenden 30.000 Juden zu überreden, sondern auch Material zur Kritik am Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Nachkriegszeit. Bei seiner historischen Spurensuche geht es dem Kölner Schriftsteller Peter Finkelgruen auch darum, den Mörder seines Großvaters, den ehemaligen SS-Aufseher Anton Malloth, aufzuspüren und vor Gericht zu bringen. Denn zum Zeitpunkt der Dreharbeiten des Films lebte der Täter noch unbehelligt in einem Münchener Altenheim und bezog Sozialhilfe, obwohl der Mord aktenkundig und Malloth nach dem Krieg in der Tschechoslowakei zum Tode verurteilt worden war.



Gäste: Peter Finkelgruen (Zeitzeuge und Autor), Köln, Dietrich Schubert (Regisseur) &
Katharina Schubert (Produzentin), beide aus Kronenburg
In Kooperation mit: FilmInitiativ Köln e.V.; Köln im Film e.V.; HaGalil e.V.; GERMANIA
JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e. V.
Eintritt: 7,00 / 5,00 € erm., Tickets: nur an der Abendkasse

Für: Erwachsene

Zum Thema Licht ausgerechnet in der Dunkelheit Position zu beziehen, grenzt schon an Fundamentalopposition. Aber gerade wenn es schwarz vor Augen wird, erweist sich das Ohr als besonders hell-hörig. So auch bei KMRUs Soundperformance im abgedunkelten Filmforum. Der im kenianischen Nairobi geborene Komponist, Klangarchivar und -kollageur, Musiker und Elektroakustiker nimmt sein Publikum mit auf einen gut 50-minütigen Trip durch die nächtliche Geräuschkulisse seiner Heimatstadt. Kein touristischer Stadtbummel, eher eine auditive Trackingtour, Sighthearing statt Sightseeing auf einer Route zwischen Ambient und Noise, Soundscapes und Electronics. Erlebnisdichtes, klanggesättigtes Hörkino in raumgreifender Soundqualität.


Kurator dieses Konzertes ist Thomas Gläßer.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Eine Veranstaltung der KölnMusik GmbH
Keine Pause – Eintritt frei!

Für: Erwachsene

D 2024, 75‘, DCP, R: Anne Linsel

Der Interview-Film der Wuppertaler Kulturjournalistin und Filmemacherin Anne Linsel beleuchtet die Biografien der Tänzer:innen, die das Tanztheater Wuppertal gemeinsam mit der Choreographin Pina Bausch geprägt und weiterentwickelt haben. Regina Advento, Bénédicte Billiet, Jo Ann Endicott, Lutz Förster, Barbara Kaufmann, Daphnis Kokkinos, Ed Kortlandt, Dominique Mercy, Nazareth Panadero, Julie Shanahan und Julie Anne Stanzak berichten von ihrer Kindheit, ihrem familiären und kulturellen Umfeld, ihrer tänzerischen Ausbildung, ihrem Weg zu Pina Bausch, der besonderen Arbeit mit der Choreographin und der Weitergabe der Stücke nach dem Tod von Pina Bausch. Aus rund 40 Stunden Interviewmaterial entstand der 75-minütige Film „Pinas Perlen“, ein einmaliges Dokument, das vielseitige Einblicke in die Geschichte und Entwicklung des Tanztheaters Wuppertal ermöglicht.


Im Anschluss findet ein Gespräch mit Anne Linsel, Jo Ann Endicott, Lutz Förster, Barbara Kaufmann und Dominique Mercy statt.
Eine Veranstaltung des Deutschen Tanzarchivs Köln und des Moovy Tanzfilmfestivals Köln
Eintritt frei! – Weitere Infos: www.deutsches-tanzarchiv.de/museum/veranstaltungen

Für: Erwachsene

USA 1960, 125’, DCP, OmU, R: Billy Wilder

Der New Yorker Versicherungsangestellte C.C. Baxter wird innerhalb kürzester Zeit zweimal befördert. Der Schlüssel zu seinem Erfolg ist der Schlüssel zu seiner Wohnung, die er stundenweise seinen Vorgesetzen und ihren jeweiligen Affären zur Verfügung stellt. Doch sein Opportunismus wird auf die Probe gestellt, als er die Konsequenzen von Doppelmoral und Scheinheiligkeit zu spüren bekommt. Was es heißt, ein Mensch zu werden, wurde selten so bitter-komisch in Szene gesetzt wie in Billy Wilders Abrechnung mit dem amerikanischen Kapitalismus.



Einführungsvortrag: Prof. Dr. Lisa Gotto (Professorin für Theorie des Films, Universität Wien)
Eintritt: 8,50 / 7,50 € erm., Rabattkarte: alle Filme der Reihe für nur 25,00 €,
Tickets nur an der Abendkasse. Geflüchtete haben freien Eintritt!
Weitere Infos: www.filmforumnrw.de

Für: Fremdsprachige Angebote

In Kooperation mit Blau Gelbes Kreuz Köln.

Spielfilm, Ukraine 2023, 107’, OmeU, DCP, R: Anna Burjatschkowa

Die erste Liebe ist für immer. Das gilt erst recht, wenn drumherum die Welt zusammenbricht. Forever-Forever ist eine Reise zurück in die späten 90er Jahre, in die Zeit des sowjetischen Untergangs, eine Geschichte über die Jugend und die Mutigen. Die 15-jährige Tonya wechselt die Schule und findet sich in der Gesellschaft verzweifelter Jugendlicher am Rande von Kyiw wieder. Sie ist fasziniert von einer neuen Welt voller Risiken, Freiheit und Herausforderungen. Sie verliebt sich in Zhurik und ihre komplizierten Beziehungen zu Lera und ihrem Bruder Sanya werden zu einem Wirbelsturm der Gefühle, in dem Freundschaft, Liebe und die Vergangenheit miteinander verwoben sind und Tonya zu schwierigen Entscheidungen zwingen. Regisseurin Anna Burjatschkowa nennt den Film ein Liebeslied an die verwirrten Teenager der 90er Jahre. Es ist eine Geschichte über Überleben und Zärtlichkeit, Schmerz und Vergnügen, Freiheit und Abhängigkeit.


Weltpremiere: Internationale Filmfestspiele Venedig 2023.

In Kooperation mit Blau Gelbes Kreuz Köln.

Eintritt: 6,00 € – Tickets an der Abendkasse
Veranstalter: Allerweltskino e.V., Alteburger Str. 113, 50678 Köln,
Tel.: 0221–371167, allerweltskino@email.de

Für: Fremdsprachige Angebote

In Kooperation mit Blau Gelbes Kreuz Köln.

Dokumentarfilm, Ukraine 2024, 86’, OmeU, DCP, R: Maria Stoianowa

Was ist das Paradies? Und was sagt unsere Vorstellung von ihm über uns aus? Maria Stoyanowas Dokumentarfilm Fragments of Ice ist ein Versuch, durch ihr persönliches Videoarchiv in die Vergangenheit zu blicken. 1986 bis1994 filmte ihr Vater, ein Eiskunstläufer des ukrainischen Ballet on Ice-Ensembles, seine Auslandstourneen, sein Familienleben und die historischen Veränderungen um ihn herum. Der Westen sah vor seiner Linse märchenhaft aus, aber zu Hause sah er sich mit einer anderen Realität konfrontiert – einem halbzerstörten Land inmitten des Zusammenbruchs der UdSSR. Indem die Regisseurin im Archiv ihrer Eltern recherchiert, deckt sie nicht nur die Geschichte der Familie auf. Ursprünglich wollte sie erkunden, wie die Menschen aus dem ehemaligen Sowjetblock das Paradies – den Westen – sahen. Doch mit dem Beginn der umfassenden Invasion begann sie sich für einen anderen Aspekt zu interessieren – die postkoloniale Identität. „Wie können wir der Welt von uns erzählen, ohne zu wissen, wer wir sind?“, fragt Maria Stoyanowa.



Weltpremiere: Festival Visions du Réel 2024.

In Kooperation mit Blau Gelbes Kreuz Köln.

Eintritt: 6,00 € – Tickets an der Abendkasse
Veranstalter: Allerweltskino e.V., Alteburger Str. 113, 50678 Köln,
Tel.: 0221–371167, allerweltskino@email.de