Betye Saar - Wolfgang-Hahn-Preis 2020

1. Ju­ni – 12. Septem­ber 2021

Auf­grund der Coro­na-Pan­demie wur­den Preisver­lei­hung und Präsen­ta­tion von Be­tye Saar in den Früh­som­mer 2021 ver­s­choben. Am 30. Mai 2021 wird die amerikanische Kün­st­lerin nun mit dem 26. Wolf­gang-Hahn-Preis der Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst am Mu­se­um Lud­wig per Zoom aus­gezeich­net.

Die Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst am Mu­se­um Lud­wig hat im Rah­men der Preisver­gabe an Be­tye Saar die As­sem­blage The Di­vine Face aus dem Jahr 1971 ge­mein­sam mit dem Mu­se­um Lud­wig für die Samm­lung des Mu­se­ums angekauft. Diese wird ge­mein­sam mit zwei durch die Ini­tia­tive „Per­len­such­er am Mu­se­um Lud­wig“ neu er­wor­be­nen Radierun­gen sowie ein­er Col­lage und einem Kün­stler­buch vom 1. Ju­ni bis 12. Septem­ber 2021 in der Samm­lung des Mu­se­ums präsen­tiert. In die­sem Zusam­men­hang wird auch der Film Be­tye Saar. Tak­ing Care of Busi­ness gezeigt, der vom Los An­ge­les Coun­ty Mu­se­um of Art (LAC­MA) für die dortige Ausstel­lung in 2019/2020 pro­duziert wurde.

Es ist mehr als an der Zeit, die 1926 in Los An­ge­les ge­borene, in Deutsch­land bish­er wenig bekan­nte Kün­st­lerin zu würdi­gen, entschied die Ju­ry beste­hend aus Chris­tophe Cher­ix, Robert Leh­man Foun­da­tion Che­fku­ra­tor für Zeich­nung und Gra­fik am Mu­se­um of Mod­ern Art (Mo­MA) in New York, Yil­maz Dziewior, Di­rek­tor des Mu­se­um Lud­wig sowie den Vor­s­tands­mit­glied­ern des Fördervereins. Be­tye Saar schafft seit über 50 Jahren As­sem­bla­gen aus den ver­schie­den­sten ge­fun­de­nen Ob­jek­ten, die sie mit Zeich­nung, Druck­en, Malerei oder Fo­to­gra­fie kom­biniert.

Gastjuror Chris­tophe Cher­ix über Be­tye Saar: „In der US-amerikanischen Kunst nimmt Be­tye Saars Werk eine Sch­lüs­sel­po­si­tion ein. Ihre As­sem­bla­gen aus den 1960ern und frühen 1970ern verknüpfen Fra­gen von Eth­nie, Pol­i­tik und über­natür­lichen Glaubenssys­te­men mit ihr­er per­sön­lichen Geschichte. Saar, die in ein­er von Se­g­re­ga­tion geprägten Ge­sellschaft aufwuchs, hat über all die Jahre an ihrem Glauben fest­ge­hal­ten, dass Kunst unsere fin­ster­sten Mo­mente und tief­sten Äng­ste über­win­den kann. Heute schöpft eine neue Gen­er­a­tion von Kün­stler*in­nen aus ihrem über­wälti­gen­den Werk und macht deut­lich, wie Saar den Lauf der US-amerikanischen Kunst verän­dert hat. Mit dem Wolf­gang-Hahn-Preis 2020 wer­den Saars außeror­dentliche Leis­tun­gen und ihr Ein­fluss gewürdigt. Zu­gleich wird die Notwendigkeit an­erkan­nt, dass die Geschichtsschrei­bung der Kunst der let­zten Jahrzeh­nte über­dacht wer­den muss.“

Be­tye Saar lebt und ar­beit­et seit über 50 Jahren am Lau­rel Cany­on in Los An­ge­les (L.A.). Seit 1961 hatte sie un­zäh­lige Ausstel­lun­gen, vor allem in den USA. Zu den frühen wichti­gen Einze­lausstel­lun­gen zählen u.a. Black Girl’s Win­dow im Berke­ley Art Cen­ter in Kal­i­fornien (1972) und Be­tye Saar im Whit­ney Mu­se­um of Amer­i­can Art in New York (1975). Im Herbst 2019 eröffneten das Mo­MA in New York Be­tye Saar: The Le­g­ends of Black Girl’s Win­dow (21. Ok­to­ber 2019 – 4. Jan­uar 2020) sowie das Los An­ge­les Coun­ty Mu­se­um of Art Be­tye Saar: Call and Re­sponse (22. Septem­ber 2019 – 5. April 2020). In­zwischen machte Be­tye Saar: Call and Re­sponse in New York in der Mor­gan Li­brary & Mu­se­um Sta­tion (12. Septem­ber 2020 – 31. Jan­uar 2021) und ist aktuell im Mis­sis­sip­pi Mu­se­um of Art in Jack­son, Mis­sis­sip­pi zu se­hen (10. April – 11. Juli 2021), da­nach im Nash­er Sculp­ture Cen­ter in Dal­las, Texas (25. Septem­ber 2021 – 2. Jan­uar 2022). Das In­sti­tute of Con­tem­po­rary Art in Mi­a­mi, Flori­da, wird in Be­tye Saar: Se­ri­ous Moon­light den Fokus auf Saars in­s­talla­tive Ar­beit­en der 1980er und 1990er richt­en (21. Ok­to­ber 2021 – 6. März 2022). Saar ist zu­dem Teil­neh­merin zahl­reich­er Grup­pe­nausstel­lun­gen, u.a. Now Is The Time: Re­cent Ac­qui­si­tions to the Con­tem­po­rary Col­lec­tion, Bal­ti­more Mu­se­um of Art, Bal­ti­more, Mary­land (2. Mai – 18. Juli 2021), oder Su­per­na­t­u­ral Amer­i­ca: The Paranor­mal in Amer­i­can Art, Tole­do Mu­se­um of Art, Tole­do, Ohio (12. Ju­ni – 5. Septem­ber 2021), Speed Mu­se­um of Art, Louisville, Ken­tucky (7. Ok­to­ber 2021 – 2. Jan­uar 2022), Min­neapo­lis In­sti­tute of Art, Min­neapo­lis, Min­ne­so­ta (19. Fe­bruar – 15. Mai 2022). Das Mu­se­um De Domi­j­nen in den Nied­er­lan­den wid­mete Be­tye Saar ihre er­ste Einze­lausstel­lung in Eu­ro­pa (2015), die Ret­ro­spek­tive Un­easy Dancer in der Fon­dazione Pra­da in Mai­land fol­gte ein Jahr später. Saar ist Trägerin von sechs Ehren­dok­tor­wür­den und wurde mehr­fach für ihr Leben­sw­erk aus­gezeich­net. Im Mai 2021 wurde Be­tye Saar als neues Mit­glied in die renom­mierte Amer­i­can Acade­my of Arts and Let­ters aufgenom­men.

Pub­lika­tion

Be­tye Saar. Wolf­gang-Hahn-Preis 2020, Her­aus­gegeben von Car­la Cugi­ni, Ge­sellschaft für Mod­erne Kunst. Mit einem Vor­wort von Mayen Beck­mann und Yil­maz Dziewior, einem In­ter­view mit Be­tye Saar und der Lau­da­tio von Chris­tophe Cher­ix, Deutsch/En­glisch, Ver­lag der Buch­hand­lung Walther König, Köln. For­mat: 20 × 27 cm, 64 Seit­en und 25 Ab­bil­dun­gen, Preis 15 Eu­ro. BAUWENS und EB­N­ER STOLZ un­ter­stützen den Abend der Preisver­lei­hung, die Präsen­ta­tion und die Pub­lika­tion des Wolf­gang-Hahn-Preis seit 2016.

#Wolf­­gang­Hah­n­Preis #M­Lx­Be­­tye­Saar