Kunststiftung im Museum Ludwig
Am 16. Dezember 2008 wurde die Kunststiftung im Museum Ludwig, Köln von der Bezirksregierung Köln als ihre Stiftungsaufsicht testiert. Es handelt sich um eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts der Stadt Köln, der einzigen selbstständigen innerhalb des Stadtverbandes, bundesweit eine der ersten Kunststiftungen einer Kommune.
Die Stiftung dient ausschließlich der Akquisition und Erweiterung des Kunstbesitzes ihrer Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Entsprechend ist ihr Gründungszweck darauf ausgerichtet, Sammlerinnen und Sammlern zeitgenössischer Kunst, die Entscheidung einer Zustiftung von begehrten, den Bestand sinnvoll ergänzenden, aber für den Ankaufsetat unerschwinglichen Werken zu erleichtern. Der Hauptstiftungszweck basiert also auf der Aufgabe der Förderung von Kunst und Kultur durch die Förderung des Museum Ludwig, Köln in Form der Überlassung von Kunstwerken bzw. Werkgruppen der Stiftung. Diese verpflichtet sich gegenüber dem Museum, ihre Werke als „ewige Leihgabe" zu überlassen, sie in die Sammlungen zu integrieren und dort gleichzustellen mit dem vorhandenen Kunstbesitz. Erstmals konnten auf diesem Weg noch 2008, wenige Tage nach dem Gründungsdatum der Stiftung, rund 180 Papierarbeiten Sigmar Polkes aus der ersten Zustiftung Reininghaus und Friebe-Reininghaus übergeben werden.
Die Basis der Stiftungsgründung lieferte das 2007 erlassene Gesetz zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Dieses Gesetz befasst sich maßgeblich mit den Steuererleichterungen für Zustifter und bietet den möglicherweise in ihrem Stiftungswillen zögernden Sammlerinnen und Sammlern damit eine steuerlich sehr interessante Möglichkeit. Die besondere Stärke der Stiftung liegt also in ihrem gesellschaftlich-mäzenatischen Impuls und soll die Ergänzung der Sammlung im Sinne der Museumsdirektion anregen.
Zu seinem Abschied vom Museum Ludwig hat Prof. Kasper König im September/Oktober 2012 eine Benefizkunstauktion zugunsten der Kunststiftung organisiert. Insgesamt wurden 69 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern in Köln und London versteigert. Der Nettoerlös von ca. 1,5 Mio. € kommt in vollem Umfang der Kunststiftung zugute und dient zur Unterstützung des Museum Ludwig.
Aktuell kündigen sich sehr deutlich weitere Zustiftungen wichtiger Werkgruppen zeitgenössischer Künstler an, vornehmlich aus dem kunstsinnigen und -stiftenden Kölner Bürgertum, aber auch darüber hinaus.
Mit der spektakulären Schenkung der Kölner Sammler Ulrich Reininghaus und Anna Friebe-Reininghaus sind im Dezember 2008 rund 180 Editionen von Sigmar Polke in die Bestände des Museum Ludwig gelangt. Damit besitzt das Kölner Haus eine der größten Sammlungen der Editionen in Europa. Als weitere Zustiftungen befinden sich substantielle Arbeiten von Henri Matisse, Cady Noland, Ursula Burghardt, Bruce Nauman und Martin Kippenberger im Bestand der Kunststiftung.
Im Dezember 2015 hat die Kunststiftung im Museum Ludwig ein überaus großzügiges Geschenk einer Kölner Sammlerfamilie erhalten: eine mehr als 200 Werke umfassende Sammlung bedeutender Werke von insgesamt 20 renommierten amerikanischen und deutschen Fotokünstlern. Diese sind: Diane Arbus, Boris Becker, Karl Blossfeldt, Walker Evans, Lee Friedlander, Florence Henri, David Hockney, Candida Höfer, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Max Regenberg, Albert Renger-Patzsch, Tata Ronkholz, August Sander, Hugo und Karl Hugo Schmölz, Friedrich Seidenstücker, Wolfgang Tillmans, Garry Winogrand und Piet Zwart.
Fakten
NAME
Kunststiftung im Museum Ludwig, Köln
GRÜNDUNG
2008
RECHTSFORM
Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts
STIFTERIN
Stadt Köln
SITZ
Köln
VERMÖGEN
Grundkapital 50.000 €
KUNSTBESITZ
rd. 4.400.000 € (seit Dezember 2008)
ZWECK
Förderung des Museum Ludwig, Köln
KONTAKT
Vorstände
Dr. Yilmaz Dziewior
Susanne Laugwitz-Aulbach
Geschäftsführer
Angela Coenen / Marion Funken