Man Ray.
Das besondere Archiv einer außergewöhnlichen Beziehung

31. Jan­uar bis 5. Mai 2013

Seit 1911 ar­beit­ete Man Ray (1890-1976) in New York als Maler und Bild­hauer. Er gilt als ein­er der er­sten ab­s­trak­ten Maler der USA, der früh enge Kon­takte mit der Avant­garde der eu­ropäischen Kunst suchte.

Seit 1915 be­fasste er sich mit der Fo­to­gra­fie, ar­beit­ete als Filme­mach­er und Maler und wurde 1917 Mit­be­grün­der der New York­er Da­da-Sek­tion. In Paris fand er ab 1921 An­sch­luss an die Sur­re­al­is­ten, nahm aber in der fol­gen­den Zeit auch häu­fig kom­merzielle Aufträge für Mode- und Porträt­fo­to­gra­fien an. Zu Kriegs­be­ginn ging er in die USA zurück und kehrte erst 1951 nach Paris zurück. L. Fritz Gru­ber suchte und fand in den 1950er Jahren Kon­takt zu Man Ray, mit dem er und seine Frau Re­nate bis zu dessen Tod eine langjährige Fre­und­schaft pflegte.

Auf­grund dies­er per­sön­lichen Bezie­hung ist eine Samm­lung von Ar­beit­en, Archi­va­lien, Ko­r­re­spon­denzen, Ob­jek­ten und sig­nierten Ausstel­lungspub­lika­tio­nen ent­s­tan­den. Im Septem­ber 2012 kon­nte das Mu­se­um Lud­wig dank der Un­ter­stützung der Kul­turs­tif­tung der Län­der und der Kun­st­s­tif­tung NRW die­s­es Man Ray-Archiv von Re­nate und L. Fritz Gru­ber er­wer­ben.

Eine große Be­son­der­heit bildet ein Kon­vo­lut von 50 Re­pro-Kon­taktabzü­gen mit Porträts von Lee Miller, Jean Cocteau, Max Ernst, Pab­lo Pi­cas­so, Do­ra Maar und vielen an­deren der be­deu­tend­sten Kün­stler des 20. Jahrhun­derts; denn diese hat Man Ray ei­gen­händig mit „Eval­u­a­tion­szahlen" sein­er per­sön­lichen Wertschätzung be­dacht. Außer­dem er­hält die Samm­lung eine Rei­he von 37 Kon­taktabzü­gen von Rayo­gra­phien Man Rays, die für die Man Ray-Forschung von größter Be­deu­tung sind.

Diese per­sön­liche und außergewöhn­liche Samm­lung eines der größten Fo­tokün­stler des 20. Jahrhun­derts wird in Kom­bi­na­tion mit Porträt­fo­to­gra­fien Man Rays aus der Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig, die schon 1977 von L. Fritz und Re­nate Gru­ber er­wor­ben wer­den kon­nte, im Gra­fischen Kabi­nett präsen­tiert.

Ergänzt wird die Präsen­ta­tion durch einige Fo­tos des Kun­sthis­torik­ers Her­bert Molder­ings, der als ein­er der let­zten Be­such­er 1979 das Paris­er Ate­li­er Man Rays aufge­sucht hat. Diese of­fen­baren den fan­tasievollen Kos­mos des Kün­stlers, „in der die Dinge dem Be­such­er stumme Rät­sel aufgeben, in der der Zu­fall, das spie­lerische Zusam­men­fü­gen und eine fröh­liche Nut­zlosigkeit vorherrscht­en".

Ku­ra­tor: Bo­do von De­witz