Ichundichundich.
Picasso im Fotoporträt

24. Septem­ber 2011 bis 22. Jan­uar 2012

An der Le­g­ende von Pi­cas­sos schillern­der Per­sön­lichkeit haben Fo­to­gra­fien ei­nen großen An­teil. Das Antlitz des Jahrhun­dertkün­stlers ist fast bekan­n­ter als sein OEu­vre.

Trotz der Fülle der ex­istieren­den Porträts wurde bis­lang nicht die Frage nach der Span­nung zwischen Pi­cas­sos Wun­sch nach kon­trol­liert­er Selb­st­darstel­lung und den An­sprüchen und Vorstel­lun­gen der Fo­to­grafen gestellt. Er­st­mals un­ter­sucht diese Ausstel­lung den konzep­tionellen An­teil Pi­cas­sos an den Auf­nah­men sein­er Per­son: Wie wirkungsvoll waren die Strate­gien eines Kün­stlers, der seine Frauen und seine Ar­beit, seine Scha­ra­den und seine poli­tische Hal­tung öf­fentlich machte und sein Pri­vatleben in von ihm bes­timmten Aussch­nit­ten zur Kon­so­li­dierung eines Per­so­n­enkults be­nutzte? Ob und in welchem Maß ver­mocht­en sich die Fo­to­grafen mit ihr­er je ei­ge­nen fo­to­gra­fischen Bild­sprache ge­gen die do­minierende Präsenz des Porträtierten durchzusetzen?

Der Ti­tel Ichundichundich deutet an, wie stark Pi­cas­sos Ein­fluss auf seine Im­age­bil­dung war und wie groß sein Facet­ten­reich­tum ist, der in den Auf­nah­men zum Aus­druck kommt. Nicht zulet­zt aber gibt der Ti­tel ei­nen Hin­weis auf Pi­cas­sos Liebe zur Poe­sie und den Dichtern, mit de­nen er sich Zeit seines Lebens umgeben hat. Ikonische Werke et­wa von Arnold New­man, Irv­ing Penn oder Man Ray aus der um­fan­greichen fo­to­gra­fischen Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig bil­den die Ba­sis der Ausstel­lung. Der Bezug der Fo­to­gra­fien zur Pi­cas­so- Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig - die dritt­größte weltweit - schafft Verbin­dun­gen zwischen sei­nen Meis ter - werken und de­nen berühmter Fo­to­grafen und er­laubt so eine neue Sichtweise auf Klas­sik­er der Mu­se­ums - samm­lung: Der Blick auf Pi­cas­sos Skulp­tur Frau mit Kin­der­wa­gen er­weit­ert sich, wenn man auf einem Fo­to von Robert Ca­pa sie­ht, wie der Kün­stler sei­nen Sohn im Kin­der­wa­gen den Strand ent­langschiebt oder auf den Fo­tos von Lee Miller mit dem Ba­by spielt.

Diese Schau präsen­tiert mehr als 250 Auf­nah­men mit Lei­h­gaben aus über 30 in­ter­na­tio­nalen Museen und Archiv­en und er­weit­ert damit die Per­spek­tive auf den Kün­stler Pi­cas­so und auf das Genre des Fo­to­porträts. Die Ausstel­lung Ichundichundich. Pi­cas­so im Fo­to - porträt wird im An­sch­luss im Museo Pi­cas­so Mála­ga (5. März bis 10. Ju­ni 2012) zu se­hen sein.

Ku­ra­torin: Dr. Ker­stin Strem­mel